warum eigentlich
warum eigentlich
warum eigentlich redet niemand mehr über das Klima?
jeden Tag Sonne
Südwind bringt Saharastaub
warten auf Regen
versiegeln wir weiterhin so viel Boden gefährden wir unsere Lebensmittelproduktion
wir verursachen Wetterextreme, Hitzewellen, Stürme, Überschwemmungen
das unaufhaltsame Schmelzen der Gletscher bringt die alpine Wasserversorgung aus dem Gleichgewicht
um meine Ängste im Zaum zu halten, führe ich sie spazieren
-ich will sie nicht verlieren die Hoffnung-
warum empfinden wir Maßnahmen für den Klimaschutz als Zumutung?
wer sagt, dass es wehtun muss?
ich kenne jemanden der seit 9 Jahren nicht mehr fliegt und täglich vermerkt wieviel CO2 er freisetzt, Gemüselasagne statt Fleisch, selten blicke ich in ein zufriedeneres Gesicht
weshalb wird ein Wandel von Medien und Politik nicht positiv kommuniziert?
wir könnten das Ganze als Chance wahrnehmen
– ein Augenblick kann alles verändern –
wir brauchen mutige Politik, die nicht auf Wählerstimmen schielt, sondern nötige Veränderungen herbeiführt nicht einen Ist Zustand bewahrt, von dem wir annehmen es sei der Ideale
wir wollen keine Veränderung, uns Menschen ist Bequemlichkeit am nächsten
– die Erde glüht und wir sind zu träge –
ein Hitzerekord jagt den nächsten, die Oberflächentemperatur der Ozeane ist ungewöhnlich hoch, Plastik und Mikroplastik allüberall
dennoch stoßen wir weiterhin fröhlich Treibhausgase aus, leben so, als wären fossile Energien unendlich verfügbar, manche Menschen fahren Tempo 150 auf der Autobahn und nennen es Freiheit
– wir wären klug wären wir nicht so dumm –
wann werden wir verstehen?
Klimaschutz kann unser Dasein positiv beeinflussen, alles ist mit allem vernetzt, nichts ist gering zu schätzen, der Mensch ist Teil der Natur, wir sind von ihr abhängig
wann hören wir auf sie rücksichtslos auszubeuten?
wir sollten ihr endlich erlauben wild und vielfältig zu sein
-mondhell lacht ein neuer Tag ins Zimmer-

Zur Person:
Astrid Spiegel-Vetter, geboren 1963 in Lustenau / Vorarlberg
Ausbildung in Modedesign und Grafik, international tätig. Sie hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Mann in Dornbirn, ist aber an vielen Orten zu Hause, am liebsten zwischen zwei Buchdeckeln.
Sie schreibt Kurzprosa und Lyrik, um ihre Gedankenwelt zu ergründen
Veröffentlichungen: Literaturzeitschriften, Anthologien, diverse Kunstprojekte