Sieben Hennen pro Quadratmeter
Entscheide dich für das Tierwohl, entscheide dich für die Freilandhaltung
Eine Frage vorweg: Wissen Sie, wofür die Nummern 0, 1 und 2 bei Eiern stehen?
In Österreich werden um Ostern rund 45 Millionen Eier verspeist. Damit hat jede und jeder von uns eine Henne. Eine Legehenne, um genau zu sein. Die gute Nachricht daran ist, dass zumindest in Österreich Eier fast flächendeckend im eigenen Land produziert werden. Da in Österreich seit 2020 die nicht artgerechte Käfighaltung verboten ist, ist das prinzipiell gut und „entlastet“ die Konsumentin ein Stück weit in ihrer Kaufverantwortung. In der EU werden Hühner nämlich immer noch zu 45% in viel zu engen Käfigen gehalten.
Doch natürlich gibt es auch in Österreich weiterhin unterschiedliche Qualitätskriterien, zu denen auch das Tierwohl zählt. Und hier kommen die Nummern ins Spiel: 0 steht für biologische Haltung, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfighaltung. Bei letzterer ist nicht nur die Produktion, sondern auch der Verkauf von Frischware in Österreich nicht erlaubt. [Bei verarbeiteten Produkten gibt es keine Kennzeichnungspflicht – was bedeutet, dass Sie sich sicher sein können, beim Kauf ganz billiger Produkte, die Ei enthalten, auch die billigsten Eier, also die Käfighaltung unterstützen.]
Eine kurze Übersicht zum Platzangebot:
Die auf den Eierschalen aufgedruckten Nummern kennzeichnen das Haltesystem:
0: Bio-Haltung: Freilandhaltung (mit 10 m² Freifläche pro Henne) sowie Fütterung mit biologischem Futter. Sind alle Hennen im Stall, dürfen maximal sieben Tiere pro m² stehen. Insgesamt sind pro Stall außerdem maximal 3.000 Hennen erlaubt.
1: Freilandhaltung: Für den Stall von Hennen in Freilandhaltung gelten dieselben Regeln wie für die Bodenhaltung (siehe nächster Punkt). Zusätzlich müssen die Hennen jeden Tag Zugang ins Freie haben, wo ihnen in Österreich mindestens 8 m² pro Henne zusteht.
2: Bodenhaltung: Kein Auslauf, kein natürliches Licht und keine frische Luft. Gibt es nur eine Ebene, so sind sieben Hennen pro m² erlaubt, bei mehreren Ebenen neun.
3: Käfighaltung: In klassischen Käfigen hat eine Henne 550 cm² (!) Platz. Das ist weniger als die Fläche eines DIN-A4-Blattes. Etwas mehr Platz gibt es im „im ausgestalteten Käfig“: Der Platz entspricht einem DIN-A4-Blatt plus fünf Bankomatkarten.
In Österreich stammen leider immer noch weit über die Hälfte (61%) der Eier aus der Produktion mit Bodenhaltung.
Quellen:
Eierproduktion in Österreich, abgerufen am 5.4.2023
Haltungsformen in Österreich und weltweit, abgerufen am 5.4.2023
D.
7. Mai 2023 @ 06:41
Danke für diesen informativen Artikel!
Ich möchte noch ein paar Punkte zur Hühnerhaltung allgemein ergänzen:
• auch in der Freilandhaltung werden die Hühner in der Regel nach (weniger als) einem Jahr “aussortiert” und die Besatzdichten sind viel zu hoch
• durch das viele Eierlegen (auch in Freilandhaltung sind Hochleistungsrassen nicht auszuschließen) sind Entzündungen der Legeorgane und Calciummangel möglich
• das Schreddern oder Vergasen männlicher Küken am ersten Tag, egal ob 0, 1, oder 2
• Effektiver Tierschutz ist auch möglich, wenn ich prinzipiell auf Eiprodukte verzichte und von den zahlreichen Alternativen wähle, die es bereits gibt: z.B. fertiges veganes Rührei, Tofu mit Kala Namak (Schwefelsalz), Kuchen oder Crépes/Palatschinken/Omelette mit Apfelmus
Pawel
26. Juli 2023 @ 22:46
In Poland number 3 is still the most popular choice… 1 and 0 are accessible, but not always and they are much more expensive.
Felix Meyer
9. Juli 2024 @ 21:38
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